Die mobile Nutzung des Internets ist weiterhin auf dem Vormarsch. Schon mehr als zwei Drittel des Gesamtvolumens gehen auf das Konto von Smartphones, Tablets und anderen Mobile Devices, Tendenz weiterhin steigend. Diese Entwicklung schlägt sich auch im Algorithmus von Google nieder, welcher der Performance einer Website zunehmende Wichtigkeit beimisst. Tatsächlich haben selbst gut konzipierte Internetpräsenzen mit hochwertigen Inhalten kaum noch Chancen auf ein gutes Ranking in der Suchmaschine, wenn die Ladezeiten zu lang sind. Webmaster und Suchmaschinenoptimierer kommen deshalb nicht umhin, sich mit dem Pagespeed zu beschäftigen, um mobilen Usern auch bei langsamer Internetverbindung eine sinnvolle Nutzung der Seite zu ermöglichen.
Warum legt Google so großen Wert auf die Geschwindigkeit?
Als mit weitem Abstand größte Suchmaschine der Welt setzt Google auf ein ebenso einfaches wie wirksames Erfolgsrezept: auf die Zufriedenheit seiner Nutzer. Das bedeutet: Wer eine Suchanfrage bei Google startet, findet auf der ersten Seite der Ergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit die exakten Antworten auf seine Fragen. Darüber hinaus wird er von Google auch nicht auf technisch mangelhafte Seiten mit zu langen Ladezeiten geführt. Wer sein monatliches Highspeedvolumen bereits verbraucht hat, in einem überlasteten Netz unterwegs ist oder gerade eine schlechte Verbindung hat, sollte ein Suchergebnis trotzdem in überschaubarer Zeit öffnen können. Dies vermeidet Frust und trägt maßgeblich zur Zufriedenheit der Nutzer mit der Suchmaschine bei.
Wie lässt sich die Geschwindigkeit messen?
Wertvolle Einblicke in die Leistungsfähigkeit der eigenen Website liefert das Tool Google Analytics. Unter dem Pfad Verhalten > Websitegeschwindigkeit finden sich nicht nur Daten zu den Seitenladezeiten, sondern auch ganz handfeste Empfehlungen zur Verbesserung der Performance. Doch auch wer Analytics nicht nutzt, findet bei Google Hilfe. So bietet Google PageSpeed Insights einen schnellen und zuverlässigen Überblick über eventuelle Probleme mit der Websitegeschwindigkeit, zeigt mögliche Lösungswege auf und beinhaltet sogar ein eigenes Tool zur Reduzierung von Ressourcen. Die Ergebnisse der Prüfung werden in einem Score zusammengefasst, dessen optimaler Wert bei 100 liegt. Dieser ist jedoch nur schwer zu erreichen. Für ein zufriedenstellendes Ranking genügt es in der Regel, wenn die Website sich im grünen Bereich befindet (ab 90 Punkte). Auch die Google Search Console (früher: Google Webmaster Tools) meldet bestehende Mängel zuverlässig. Diese zu analysieren und abzustellen lohnt sich tatsächlich, da die Besucherzahlen dann schnell und messbar steigen.
Zu langsame Webseiten verärgern potenzielle Nutzer
Vergeht zu viel Zeit, bis sich eine Seite öffnet, verlieren viele User die Geduld und die Absprungrate steigt. Bereits bei einer Ladezeit von fünf Sekunden verlassen etwa 90 % aller Besucher die Seite, noch ehe sie vollständig geladen ist. Die Unzufriedenheit, die in einer derart hohen Bouncerate zum Ausdruck kommt, schadet dem Renommee der Website erheblich. Als digitales Aushängeschild eines Unternehmens ist sie definitiv ungeeignet, da potenzielle Kunden sich schnell anderen Anbietern zuwenden.
Wie lässt sich die Seitenladezeit verbessern?
Je nach Bauart einer Website gibt es viele technische Wege, um die Performance zu verbessern. Einige davon sind auch für Laien relativ einfach umsetzbar, während zur Reduzierung eines CSS-Systems oder zur fachgerechten Komprimierung von Inhalten echtes Expertenwissen erforderlich ist. Einige Möglichkeiten im Einzelnen:
- Weboptimierung von Bildern und Grafiken – Fotos sollten möglichst im JPG-Format und grundsätzlich in der niedrigstmöglichen Auflösung verwendet werden. Enthalten sie transparente Bereiche, dann eignet sich auch das PNG- oder das GIF-Format. Dienste wie Compressjpg helfen dabei, die Dateigrößen weiter zu reduzieren, indem sie beispielsweise die Farbtiefe verringern. Wer seinen Besuchern großformatige Bilder in hoher Auflösung bieten möchte, bezahlt dies in der Regel mit erheblich verlängerten Ladezeiten. Auch für Fotografen ist es deshalb sinnvoll, im Web hauptsächlich mit komprimierten Vorschaubildern zu arbeiten, die zudem dabei helfen, Urheberrechtsverletzungen zu reduzieren. Ist eine größere Datei dennoch einmal nicht zu vermeiden, sollte die Ladezeit der entsprechenden Bilder durch Interlacing verkürzt werden.
- Reduzierung von Codes – Die Verkleinerung von HTML- und/oder CSS-Ressourcen verkürzt die Ladezeiten in vielen Fällen erheblich. Wertvolle Hinweise dazu gibt es im Internet auf der Seite Webseiten Optimierungs Tipps, aber auch direkt bei Google.
- Aktivierung der gzip Komprimierung – gzip sorgt dafür, dass die Ressourcen einer Website in komprimierter Form ausgeliefert werden. Je nach dem technischen Stand des Servers ist die Funktion bereits Standard oder muss mit einem entsprechenden Plug-in aktiviert werden. Wie dies beispielsweise bei WordPress funktioniert, erklärt ein informativer Artikel auf kinsta.com.
- Browser Caching aktivieren – Die Erlaubnis zum Caching gibt dem Browser die Möglichkeit, viele Ressourcen als lokale Kopie auf dem Endgerät des Nutzers zu speichern. Hierdurch verkürzen sich die Ladezeiten bei wiederholten Seitenaufrufen erheblich. Welche Inhalte wie lange gespeichert werden sollen, kann in der .htaccess-Datei individuell festgelegt werden. Eine Anleitung gibt es bei Heise Marketing.
Fazit: Es lohnt sich, diese und weitere Methoden zur Leistungsoptimierung der Website auszuprobieren. Wer sich bereits viel Mühe mit der Erstellung hochwertiger, suchmaschinenoptimierter Inhalte gegeben hat, sollte auch durch entsprechende Besucherzahlen belohnt werden. Die Erhöhung der Geschwindigkeit liefert in diesem Fall den Schlüssel, der die Tür zu einem hohen Googleranking öffnet.